Junge Judokas trumpfen stark auf gegen den TSV Abensberg

Am gestrigen Freitag war endlich der Nachholtermin in der Schülerliga der Altersklassen U9 bis U15 für unsere Moosburger Kids gegen den TSV Abensberg geplant. Der erste Termin vor ein paar Wochen wurde von unseren Gästen ein paar Tage vor der Veranstaltung abgesagt, was für viel Unverständnis und ehrlich gesagt auch Frust führte –> immerhin war die Organisation der Verpflegung usw. schon längst erledigt und auch die Halle gebucht und anderen Gruppen abgesagt. Ein größerer Rattenschwanz eben.
Diese Zeit wurde bei unseren Kids dann noch für ein paar Wochen intensives Training genutzt, und, um für den gestrigen Kampftag in die richtige Stimmung zu kommen.

Und die Stimmung war genial !
Sowohl die Eltern auf der Tribüne, als auch unsere über 30 Anwesenden Kids unten auf der Matte feuerten vom ersten Moment an lautstark an und die Kämpfer und Kämpferinnen auf der Matte gaben ihr Bestes. Gleich mit dem ersten Kampf gingen wir in Führung und konnten diese auch lange halten, bevor die Abensberger im letzten Kampf der Hinrunde mit Christoph S. einen ihrer erfahreneren in dieser Altersklasse aufbieten konnten, der es in einem packenden Kampf gegen Juliana schaffte, den letzten und entscheidenden Punkt für unsere Gäste zu sichern.

Hier zeigte sich dann (leider) auch wieder das neue Verständnis im Niederbayern-Judo für das Schülerrandori : Die letzten Jahre war dies immer eine Veranstaltung, um junge Kids und damit Wettkampfneulinge in das Turnier-Judo einzubringen; mittlerweile wird es eher als zusätzliche Gelegenheit für „alte“ Hasen gesehen, um noch mehr Routine zu entwickeln.
Dies führt bei vergleichsweise kleinen Vereinen wie uns dann dazu, dass wir den Spagat finden müssen zwischen „Nicht untergehen“ und dennoch „lass die Jungen auch mal ran“.
Wir entschieden daher gestern – anders als beispielsweise kürzlich gegen Passau – dieses Mal unsere blutigen Anfänger mit dem weißgelben Gürtel nicht starten zu lassen. Besonderer Dank aber dennoch denen die da waren für die lautstarke Unterstützung am Mattenrand ! Auch ihr ward und seid Teil der Mannschaft !

Mit dieser denkbar knappen Niederlage im Rücken starteten wir in die Rückrunde.

Auch in dieser waren die Kämpfe ausgeglichen und das Ergebnis bis ganz kurz vor Schluss völlig offen.
Der TSV Abensberg ist nun einmal aufgrund seiner Größe, seiner Tätigkeit als Stützpunkt für Kaderathleten usw. seit vielen Jahren eine Macht in Bayern und auch weit über diese Grenzen hinaus bekannt. Dies ist keineswegs negativ… weckt aber einen gewissen zusätzlichen Ehrgeiz und Respekt.
Und ja, da gebe ich ganz offen zu : Zweifelnde Abensberger Betreuer am Mattenrand bei einzelnen Niederlagen zu sehen, war irgendwie ein schönes Gefühl… Zeigte es uns doch, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Sowohl vom Training her als auch die Einstellung der Kids als Mannschaft war einfach schön zu sehen.
Und es liefert einen nicht wegzudiskutierenden, fast schon wissenschaftlich Beweis, den jeder, der Teil einer Mannschaft ist, nicht vergessen sollte  : Training bringt was…

Die Rückrunde verlief sportlich ebenfalls schön anzusehen. Wie immer fällt es schwer, einzelne besonders hervorzuheben. Und dennoch muss es mal kurz sein :
Mit den beiden „Funks“ und Theo Seiffert waren drei dabei, die eigentlich erst dieses Jahr überhaupt richtig in das Wettkampfgeschehen eingreifen können und dabei wunderschöne und spannende Kämpfe lieferten.

Zwar musste Lukas Funk einen Punkt gegen Abensberg abgeben, zeigte aber ebenso wie sein Bruder, wie wichtig im Judo auch die Athletik ist und rettete sich in der ein oder anderen Situation katzenartig aus dem Wurf des Gegners. Und die anderen drei Kämpfe der Zwillinge wurden gewonnen ! Top !
Theo wiederum zeigte von Anfang an ein abgeklärtes Verhalten mit allerlei Variationen im Griff bzw. den Wurfansätzen. Belohnt wurde dies durch ein Unentschieden gegen den Sohn des gegnerischen Trainers – total stimmungsverändernd für beide Seiten… 🙂 – und einem Sieg im zweiten Kampf.

Und auch wenn die denkbar knappe Niederlage nicht mehr abzuwenden war, so gelang Juliana mit ihrer Routine am Ende des letzten Kampfes mit einem  herrlichen Ippon zur Gegenseite ein passender Schlusspunkt.

Danke an alle Kids für Euren Einsatz, an die Eltern für die tolle Stimmung, an Roman als Kampfrichter für Ruhe und Ordnung auf der Matte selber, selbst dann noch, als er von unseren Gästen angegangen wurde ob angeblicher falscher Entscheidungen,  an Hansi & Josef für die Tischbesetzung und Gerlinde samt ihrem Team für die Verpflegung. Nicht zu vergessen aber auch der Dank an die Abensberger, die ausnahmslos fair gekämpft haben und technisch schönes Judo zeigten.

Und die Zahlen am Ende ?
Nach insgesamt 24 Kämpfen stand es 7:9 (Unterbewertung 46:64) für den TSV Abensberg. Folglich waren insgesamt auch 8 wirklich verdiente Unentschieden definitiv nicht zu vernachlässigen. Tolle Leistung ! 

Nur zur Einordnung des Ganzen übrigens mal : Andere Kampfgemeinschaften unserer Liga sind gegen die gleiche Truppe mit 0:17 von der Matte „gegangen worden“… 🙂
Ihr ward spitze !

Nächster Termin ist dann der 16. Mai, an dem wir nach Mitterfels fahren werden. Die Zeit bis dahin nutzt bitte weiterhin fleißig für das Training.


Nachtrag mit Klarstellung vom 27. März : 
Anscheinend stießen einige Formulierungen des Berichts bei den Betreuern des TSV Abensberg auf Wut oder zumindest Unverständnis. Dies kann ich nicht so ganz nachvollziehen – wird doch z.B. am Ende explizit die Sportlichkeit und das schöne Judo gelobt ! Etwas, was nicht alle Vereine bieten können.
Aber ja, bei uns herrschte Verärgerung über den kurzfristig abgesagten Termin. Und diese lässt ich auch nicht wegdiskutieren. Insofern darf so etwas auch erwähnt werden.

Im Nachgang gab es ein längeres Gespräch von mir mit dem Abensberger Jugendleiter. Nicht nur, aber auch zu dem Artikel. Ich hoffe, es konnte klargestellt werden, dass der Artikel keinen Groll gegen Abensberg ausdrückt, sondern eher Respekt und Stolz auf die Leistung ?!?

Was mir aber echt bitter aufstößt ist dabei die nun um drei Ecken (Stille Post…) aufgekommene Aussage, dass von unserer Seite die Sache am Freitag unfair abgelaufen wäre; dass wir (a) über jeden einzelnen Kampf diskutiert hätten, um vermeintlich Niederlagen zu vermeiden oder – und das ist der große Punkt – dass, wir bei den Gewichten (b) betrogen hätten und die Kids viel schwerer gewesen wären !

Nun zu a)
Es gab genau zwei Kämpfer bzw. Kämpferinnen über die wir diskutiert haben im Vorfeld. Dabei ging es aber einzig und allein um die Tatsache, dass dies zwei besonders „zierliche“ sind, die für ihr Alter recht klein sind. Hier wollten wir einfach nicht nur nach Alter & Graduierung aus der Liste passende Gegner „matchen“, weil dies nur zu Frust geführt hätte.
Als die Abensberger Betreuer am Tag selber dann die Kids sahen, stimmten sie uns auch zu, und erweckten schon den Eindruck, unser Anliegen verstanden zu haben. Schade, wenn dann Tage später daraus Kritik erwächst.

Zu b)
Das stimmt einfach nicht ! Alle Gewichte waren halbwegs aktuell so in die Liste eingetragen. Es wurde aber schon vor Ewigkeiten von allen Vereinen gemeinsam entschieden, nicht mehr am Wettkampftag zu wiegen – rein aus Zeitgründen.
Alle Kämpfe waren von beiden Vereinen vorher so abgesprochen. Und auch unser Eindruck am Freitag war nicht der, dass hier irgendwie unfaire Paarungen aufeinander trafen auf der Matte. Im Gegenteil : Die vielen unentschiedenen Kämpfe sprechen eher für eine echt gute „Auswahl“.
Wenn das also von der Galerie aus mal anders aussah, dann bitte keinen Betrug in den Raum werfen, sondern mal mit den Betreuern oder uns reden.

Das Schülerrandori ist kein offizieller Wettkampf. Daher dürfen hier auch einige Sachen mal lockerer gehandhabt werden. Und dennoch ist es für die Kids ein riesiges Ding ! Und genau das sollte der Artikel auch vermitteln und es nicht als reine Trainingsmaßnahme (was es offiziell ist) Kleinreden.

Und noch einmal :
Wir hegen keinerlei Groll gegen den TSV Abensberg und haben uns am Freitag mit ihnen als Gäste die ganze Zeit wohlgefühlt. Insofern Danke für Euer Kommen !

Andreas