2024 – Niederbayerisches Schülerrandori
Erster Wettkampf im Neuen Jahr – Neuer Versuch gegen die Kampfgemeinschaft aus Niederbayern
Unsere Kids waren seit den Weihnachtsferien erst ein oder zwei Mal beim Training – und dennoch stand gestern gleich der erste Kampftag gegen die Kampfgemeinschaft aus Wörth, Neutraubling und Ensdorf an.
Geschuldet war dies den wenigen möglichen Terminen, wenn man versucht Judokas aus Oberbayern und Niederbayern unter einen Hut zu bringen, die jeweils verschiedene Meisterschaftstermine haben etc.
Insgesamt waren damit nicht die besten Voraussetzungen geschaffen, um gegen eine Mannschaft anzutreten, die auch in der Vergangenheit recht stark war.
Aber die Stärke ist letztlich auch kein Kunststück, wenn man aus drei Vereinen – die mehr als 100km voneinander entfernt ihre Heimat haben – eine Mannschaft bildet und dabei die große Auswahl nutzt.
Wir Moosburger wiederum traten nur mit eigenem Nachwuchs an. Und zwar deutlich gesagt : Mit Nachwuchs !
Klar hatten auch wir erfahrene Sportler dabei wie Sebastian oder Nikolas, aber allein vier aus unserer Mannschaft waren gestern das erste Mal überhaupt dabei.
Insofern hat uns das Ergebnis von 7 zu 18 am Ende nicht überrascht; aber die Deutlichkeit schon etwas geärgert. Gerade unsere halbwegs erfahrenen Wettkämpfer waren anscheinend aus den Ferien noch nicht ganz raus und stolperten teilweise vorwärts in den gegnerischen Wurf hinein. Schade, da wäre mehr drin gewesen.
Aus das Rumheulen und Diskutieren noch auf der Matte wegen vermeintlich unfairer Entscheidungen der noch sehr jungen Kampfrichterin (und die Entscheidungen waren in diesem Falle goldrichtig !), sollte im letzten Jahr der U13 definitiv nicht mehr vorkommen.
Das ist erstens nicht regelkonform zweitens so oder so sinnlos und irgendwie unnötig peinlich… 🙂
Bei offiziellen Meisterschaften und / oder in höheren Altersklassen ist dafür glattweg eine Disqualifikation zu erwarten.
Jetzt aber mal das Positive :
Überrascht hat mich persönlich am meisten unsere leichteste, die Vanessa. Zwar ging ihr Blick zu oft statt zum Gegner zur Mama am Mattenrand, aber am Ende konnte sie mit Mut und „Ausprobieren“ sogar einen Punkt zu unserem Ergebnis beisteuern ! Cool !
Auch Juliana und Xenia kämpften gewohnt gut und wurden dafür auch belohnt.
Bei den Jungs war es im Grunde genommen durchwachsen, ohne hier einzelne besonders hervorheben zu können.
Bis auf einen :
Am Ende der beiden Begegnungen stand jeweils unser Ältester und damit „Mannschaftskapitän“ Ludwig Russ auf der Matte. Er musste sich der Hannah Kellner aus dem niederbayerischen Nachwuchskader allerdings 2x recht zügig geschlagen geben.
Aber definitiv nicht sang- und klanglos, sondern mit guten Versuchen. Auch setzte er im zweiten Kampf das um, was ich ihm nach dem ersten Kampf als Tipps gegeben hatte.
Es stellt sich aber die Frage, ob sie bei einem Schülerrandori, das vom Prinzip her den Nachwuchs an das Kämpfen heranführen soll, nicht eh etwas fehlplatziert war…
Im Kopf derjenigen bei uns, die letztes Jahr bei unserer ersten Begegnung mit dieser Kampfgemeinschaft dabei waren, war auch immer noch die Erinnerung an die damalige Unsportlichkeit der Mannschaft.
Wir hofften dieses Mal einfach auf bessere Verhältnisse – und was die Organisation und große Teile der Wettkämpfe anging, wurden wir auch nicht enttäuscht.
Es stand nicht mehr der eigene Trainer als Kampfrichter auf der Matte und es gab auch keine kampflosen Siegpunkte.
Auffällig war aber bei den höheren Gürteln erneut das unsportlich taktische Verhalten – am Anfang des Kampfes wurde schnell mal „oben rüber“ gegriffen und der Kopf in den Schwitzkasten genommen; aus der Situation heraus dann ein schneller Wurf nach vorne und eh die Kampfrichterin unterbrechen konnte, flossen die ersten Tränen.
Klar, eine verbotene Handlung – aber keine, die zur Disqualifikation führt; erst recht nicht beim Schülerrandori, wo wir uns im Vorfeld darauf geeinigt hatten, lieber mehrfach zu ermahnen und zu belehren, statt zu bestrafen.
Aber die Irritation unserer Kids in dem Moment ausnutzend ging es dann weiter im gleichen Kampf.
Fair ist echt anders.
Ebenfalls ist Seppi und mir am Mattenrand mehrfach deutlich die Kinnlade runtergeklappt, als wir mit ansehen mussten, wie die Gegner am Boden versuchten, die Bauchlage unserer Kids zu lösen und umzudrehen –> ein beherzter Griff von hinten um den Nacken, den Arm miteingeklemmt (damit soweit regelkonform) und dann ein schneller Sprung auf die andere Seite, um den Gegner umzudrehen durch Zug & Drehen am Nacken.
Nichts anderes, als ein Genickhebel nennt man so etwas !
Ja, Judo ist ein Kampfsport. Aber einer, bei dem der Gegner auch immer ein Partner ist. Das gegenseitige Verbeugen am Anfang drückt diesen Respekt aus. Da hat solch eine Aktion auf der Matte nichts verloren.
Die Kampfrichterin hatte aber weder die Chance schnell genug einzugreifen, noch war sie erfahren genug, um die Situation in dem kurzen Moment überhaupt erfassen zu können.
Das kann man ihr nicht vorwerfen !
Es bleibt aber ganz klar die Frage : Warum wird so etwas überhaupt beigebracht ??? Welcher Trainer, der das Prinzip des Judos verinnerlicht haben sollte, macht so etwas ?
So, und obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, dieses Jahr nicht derart tiefgehend mich darüber aufzuregen, ist es jetzt halt doch passiert. 😊
Macht nichts. Denn im Großen und Ganzen haben UNSERE Kids das toll gemacht.
Sie waren zumindest voll motiviert und fair dabei und wenn dann erst einmal die nächsten Trainingseinheiten rum sind, werden auch die kleinen Schrittfehler etc. nicht mehr vorkommen.
Wir schauen also ganz positiv gestimmt auf den nächsten Kampftag gegen die Kampfgemeinschaft aus Landshut & Kronwinkl. Ebenso wird Deggendorf zu Gast sein.
Traditionell faire, sportliche und freundschaftliche Kämpfe, auf die wir uns am 27. Januar ab 10 Uhr in der eigenen Halle freuen.
Die Stimmung neulich passte auch, der Teamgeist war zu spüren (…ausbaufähig, weil sich noch nicht alle untereinander kennen) und auch die Pizza in der Halle am Ende des Tages hat noch einmal gemeinsam allen geschmeckt.
Jungs & Mädels : Weiter so. Auf zum Training ! Es warten noch viele Gegner !
Die Stimmung war gut – Fritzi war als moralische Unterstützung dabei (weil selber zu alt und eh angeschlagen derzeit) und auch Ludwig war nach den Kämpfen immer noch und wieder gut drauf.